Fast 2,5 Millionen Euro zahlen die 18 Ärmelsponsoren im Durchschnitt in der laufenden Saison 2022/23 für ihre Logopräsenz in der Fußball-Bundesliga. Die kostspieligste Partnerschaft besitzt die nationale Fluggesellschaft Qatar Airways, die seit dem 1. Juli 2018 mit ihrem Logo den Trikotärmel des FC Bayern München ziert. Wie bekannt aber sind die werbenden Unternehmen überhaupt unter den Fußballfans, und welche Branchen eignen sich nach ihnen am besten als Ärmelsponsoren? Diese und weitere Fragen hat das Beratungs- und Marktforschungsunternehmen SLC Management in ihrer jährlichen „Trikotärmelstudie“ über 30 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestellt.
Im Rahmen der repräsentativen Umfrage für die Saison 2021/22 gaben 57 Prozent der Befragten an, den Trikotsponsor ihres Lieblingsclubs zu kennen. Ein noch eindeutigeres Ergebnis gab es bei der Akzeptanz der Vermarktung des Trikotärmels. So erklärten 82,2 Prozent der Studienteilnehmer, dass sie das Unternehmenslogo auf dem Ärmel nicht stören würde, vielmehr akzeptieren sogar 84,9 Prozent der befragten Fußballfans die Vermarktung dieser Werbefläche als attraktive Maßnahme für Clubs.
Automobilbranche am beliebtesten
Die Branchenvielfalt auf den Trikotärmeln der Fußball-Bundesligisten ist derzeit sehr groß. Es gibt Unternehmen aus der Versicherungs-, der Logistik- sowie der Finanzdienstleistungsbranche. Ebenso werben auch Sportwettenanbieter und Fernsehsender auf dem Ärmel der Bundesliga-Clubs. Am besten für ein Ärmelsponsoring eignen sich aber laut Fans Unternehmen aus der Automobilbranche. Das sagten gleich 65,4 Prozent der Befragten. Den zweiten Platz belegt die Telekommunikationsbranche mit 53,9 Prozent, gefolgt von Unternehmen aus der Bekleidungsindustrie mit 46,4 Prozent.
Das Ergebnis der Befragung kann durchaus als überraschend gewertet werden, da mit der Mercedes-Marke EQ und dem Modeunternehmen Babista in der Saison 2022/23 nur zwei Bundesliga-Ärmelsponsoren aus den Top-drei-Branchen kommen. Die geringste Eignung für ein Ärmelsponsoring besitzen laut der Befragung Wett- und Glücksspielanbieter (14,4 Prozent) sowie Bau- und Logistikfirmen, die nur eine Zustimmung von 15,6 Prozent beziehungsweise 20,8 Prozent erhalten haben. Im Gegensatz zu den bei den Fans auf den Plätzen eins bis drei gelandeten Branchen, sind ebendiese aber aktuell zahlreich im Fußball-Oberhaus vertreten. Zu dem chinesischen Wettportal FB88.com (1. FSV Mainz 05), gesellen sich mit Harfid (FC Schalke 04), GLS (Borussia Dortmund), DPD (Eintracht Frankfurt) sowie AOC | Die Stadtentwickler (RB Leipzig) und CG Elementum (Hertha BSC) noch fünf weitere Unternehmen aus den bei Fans eher unbeliebten Wirtschaftsbereichen.
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