Auf der Suche nach den Frauen im Profifußball
Im Prinzip sind sich alle einig, dass der Fußball diverser werden muss. Zwei Studien zeigen nun, wie weit Clubs und Verbände bisher gekommen sind.
Eine Untersuchung von „KickIn“, einer Beratungsagentur für Inklusion, hat ergeben, dass der Profifußball nach wie vor sehr stark von Männern dominiert ist. Das dürfte nur wenige überraschen. In der Frauen-Bundesliga sieht es verglichen damit etwas besser aus – aber auch hier sind über zwei Drittel der Personen in der Geschäftsleitung und im Vorstand männlich.
So sind von 448 Positionen im Top-Management des professionellen Fußballs in Deutschland 407 von Männern und nur 41 von Frauen besetzt. Dies ergibt eine Frauen-Quote von gerade einmal 9,15 Prozent. Auf Ebene der Chef-TrainerInnen liegt der Frauen-Anteil demnach bei durchschnittlich 4,41 Prozent. Auf der Management-Ebene ist die Quote an Frauen mit 11,18 Prozent aktuell noch am höchsten. Gleich danach folgen die Vereinspräsidien mit einem Frauenanteil von 9,13 Prozent.
Auch die Initiative „Fußball kann mehr“ präsentierte eine Übersicht zum Status der Diversität im deutschen Profifußball. Diese besagt, dass sich die Anzahl der Frauen in Managementfunktionen im deutschen Profifußball in den letzten drei Jahren vervierfacht hat. Das ändert allerdings nichts daran, dass der deutsche Fußball nach wie vor eine Männerdomäne ist. Doch die genaue Betrachtung der operativen Führungsgremien der Bundesliga und 2. Bundesliga zeigt, dass der deutsche Fußball nach wie vor eine absolute Männerdomäne ist: Knapp drei Prozent aller Führungspositionen (4 von 150) sind mit Frauen besetzt.
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