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30. Jan. 2023

Ausrüster in der Fußball-Bundesliga: Status quo und Ausblick

Zur laufenden Saison 2022/23 haben mit Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Bochum zwei Fußball-Bundesligisten einen neuen Ausrüster präsentiert. Ein weiterer namhafter Wechsel steht nun bevor.

Insgesamt zehn Ausrüster sind in der aktuellen Saison 2022/23 in der Fußball-Bundesliga aktiv. Die meisten Partnerschaften hat Nike abgeschlossen. Der US-amerikanische Sportartikelhersteller kommt – auch dank der Zusammenarbeit mit 11Teamsports – auf kumuliert sechs Clubs. Pro Saison lässt sich Nike seine Partnerschaften mit Eintracht Frankfurt, dem FC Augsburg, Hertha BSC, dem SC Freiburg und RB Leipzig nach SPOBIS-Informationen zusammengerechnet rund 17 Millionen Euro kosten. Das Engagement bei den „Bullen“ in Leipzig steht nun vor dem Ende. Der seit 2014 laufende und noch bis Sommer 2024 datierte Sponsoringvertrag wird nicht verlängert. Der neue Ausrüster steht mit Puma bereits fest. Der Herzogenauracher Sportartikelhersteller sichert sich damit das dritte Mandat im deutschen Fußball-Oberhaus. Über den Zeitraum 2024/25 bis 2034/35 zahlt Puma rund 150 Millionen Euro an RB Leipzig.  

Eine höhere Rechtesumme als die rund 15 Millionen Euro, die RB Leipzig künftig von Puma pro Saison gezahlt bekommt, erhalten derzeit nur Borussia Dortmund und der FC Bayern München. Der BVB, der ebenfalls von Puma ausgerüstet wird, kassiert seit der letzten Vertragsverlängerung im November 2019 rund 30 Millionen Euro pro Spielzeit. Die Benchmark in der Bundesliga ist und bleibt aber der FC Bayern. Der deutsche Rekordmeister besitzt noch einen bis Sommer 2030 laufenden Vertrag mit Adidas, der dem FCB pro Saison knapp 60 Millionen Euro in die Kasse spült.

Zwei Wechsel im Sommer 2023 stehen bereits fest

Ein Ausrüsterwechsel steht aber nicht nur bei RB Leipzig an, auch der 1. FSV Mainz 05 und der FC Augsburg bekommen einen neuen Partner. Die „05er“ laufen ab der kommenden Saison 2023/24 bis einschließlich 2027/28 in den Trikots von Jako auf. Der Teamsport-Spezialist folgt bei Mainz 05 auf den italienischen Sportartikelhersteller Kappa, dessen ursprünglich bis Ende Juni 2025 abgeschlossener Ausrüstungsvertrag vorzeitig beendet wird. Die Rechtesumme bewegt sich auch künftig im Bereich von rund einer Million Euro pro Saison. In der Bundesliga ist Jako in der laufenden Spielzeit bereits als Ausrüster des VfB Stuttgart aktiv. Die Partnerschaft wurde erst im März 2022 bis zum Ende der Saison 2028/29 verlängert. Darüber hinaus sicherte sich Jako im Zuge der Vertragsverlängerung 1,16 Prozent der Anteile am Fußball-Bundesligisten.

Der FC Augsburg bekommt ab der anstehenden Saison 2023/24 mit Mizuno den gleichen Ausrüster wie der VfL Bochum. Der neue Sponsoringvertrag bringt dem FCA nicht nur Planungssicherheit, sondern auch eine deutliche finanzielle Verbesserung. So steigt die Rechtesumme nach SPOBIS-Informationen von aktuell rund 700.000 Euro auf knapp das Doppelte. Mizuno tritt die Nachfolge von Nike an. Der US-amerikanische Sportriese ist seit der Saison 2014/15 in Kooperation mit 11Teamsports Ausrüster- und Merchandisingpartner der „Fuggerstädter“.

Künftig wie Jako und Mizuno ebenfalls auf zwei Mandate im Fußball-Oberhaus kommen, könnte auch Hummel. Der dänische Sportartikelhersteller steht nach seinem Einstieg beim 1. FC Köln vor einem weiteren Engagement in der Bundesliga. So soll Hummel spätestens zur Saison 2024/25 neuer Ausrüster des SV Werder Bremen werden. Dass die seit 2018 bestehende Partnerschaft mit dem britischen Sportartikelhersteller Umbro nicht über den Sommer 2025 hinaus fortgesetzt wird, hatte Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry bereits Ende des vergangenen Jahres offiziell bestätigt.

Ein weiterer Ausrüsterwechsel zur Saison 2023/24 möglich

Die Ausrüsterwechsel vom 1. FSV Mainz 05 und dem FC Augsburg könnten aber nicht die einzigen Veränderungen im Sommer 2023 in der Bundesliga bleiben. So endet der Sponsoringvertrag von Joma bei der TSG Hoffenheim nach aktuellem Stand ebenfalls am 30. Juni 2023. Der spanische Sportartikelhersteller war zur Saison 2019/20 auf Lotto Sport Italia gefolgt und zahlt rund zwei Millionen Euro pro Spielzeit an den Bundesligisten. Zuvor hatte der Club seine ersten sechs Bundesliga-Saisons in Trikots von Puma absolviert.

Einen neuen Ausrüster könnte es im Sommer 2024 neben RB Leipzig auch bei Eintracht Frankfurt geben. Die SGE wird bereits seit 2014/15 von Nike ausgestattet. Die Partnerschaft wurde zuletzt im Juni 2018 vorzeitig um fünf Jahre bis zum 30. Juni 2024 verlängert. Bei einer etwaigen Verlängerung oder einem Neuabschluss könnten die Frankfurter bei anhaltendem sportlichem Erfolg in die Top 5 der bestdotierten Ausrüsterverträge vorstoßen. Derzeit liegt die Eintracht mit vier Millionen Euro pro Saison auf dem geteilten sechsten Platz zusammen mit RB Leipzig.

Ausrüsterwechsel: Borussia Mönchengladbach mit größtem Plus

Die größten Erlössteigerungen im Zuge eines Ausrüsterwechseln haben in den vergangenen Jahren Borussia Mönchengladbach und der 1. FC Köln erzielen können. Bei den „Fohlen“ stieg die Rechtesumme dank des neuen Ausrüsters Puma zur Saison 2018/19 auf jährlich acht Millionen Euro. Der vorherige Ausrüster Kappa hatte den Gladbachern nur rund drei Millionen Euro pro Saison überwiesen. Einen ähnlichen Sprung brachte dem 1. FC Köln der Wechsel von Uhlsport zu Hummel ein. So konnte der „Effzeh“ seine Einnahmen durch den neuen Partner von zuvor ebenfalls rund drei Millionen Euro auf knapp fünf Millionen Euro verbessern.

Foto: picture alliance / ZB | motivio

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