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14. Juni 2022

Blick über die Grasnarbe

Es bewegt sich was in der Welt des Sports. War vor allem der Fußball früher eine krude Männerwelt, so stehen heute die Zeichen auf Diversität, ökologisches Bewusstsein und sozialer Wandel. SPONSORs will diese Entwicklung weiter vorantreiben und verleiht zusammen mit der Deutschen Fußball Liga auf dem diesjährigen SPOBIS erstmalig den Award für Nachhaltigkeit im Sport.

Die Welt hat sich in wenigen Jahrzehnten drastisch verändert. Sie ist globaler, internationaler und somit auch komplexer geworden. Riesige Warenströme ziehen über den Erdball, Konflikte und Pandemien zeigen sich in all ihrer Tragweite. Klimawandel, Artensterben, Kriege, Wasserknappheit, Hunderttausende von Flüchtlingen, Diskriminierung von Minderheiten sind nur einige der Konsequenzen. Der Mensch hat es noch in der Hand die Folgen von Klimawandel und sozialer Ungerechtigkeit zu minimieren. Es muss aber jetzt gehandelt werden, bevor es zu spät ist. Der Sport mit all seiner verbindenden Kraft kann hier eine zusätzliche Dynamik entfachen.

Es beginnt also bei uns. SPONSORs will deshalb Projekten, die sich für eine ökologische, soziale und ökonomisch nachhaltige Welt engagieren, einen Raum geben und verleiht mit Unterstützung der Deutschen Fußball Liga (DFL) auf dem diesjährigen SPOBIS am 20. September in Düsseldorf erstmals den Award für Nachhaltigkeit im Sport. Wir wollen fortschrittliche Prozesse vorantreiben und herkömmliche Muster aufbrechen.

Nicht nur im Bereich der Ökologie muss Wandel weiter stattfinden und sichtbar sein. Nach wie vor wabern alte Feindbilder nicht nur durch die sozialen Medien. Gerade der Fußball hat hier eine unrühmliche Tradition: Bis tief in die 1990er-Jahre hinein hetzten Kuttenträger in den Fankurven gegen alles, was nicht ihrem Bild von weißer Männlichkeit entsprach. Beliebteste Feindbilder waren People of Color, Frauen und Homosexuelle. Ein Gegendruck manifestiert sich immer stärker. Der deutsche Nationalspieler Leon Goretza erwiderte zum Beispiel bei der EM 2020 beim Torjubel den Hass ungarischer Hooligans, indem er mit seinen Fingern ein Herz formte und erntete hierfür riesige Anerkennung.

Herz statt Hools: Nationalspieler Leon Goretzka setzt ein Zeichen. (Foto: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON)

Herz statt Hools: Nationalspieler Leon Goretzka setzt ein Zeichen. (Foto: picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann/SVEN SIMON)

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein nachhaltiges Wirken in den genannten drei Säulen. Ob soziales Engagement, der sinnhafte Umgang mit Ressourcen oder vorbildliche Wirtschaftsprojekte: Der Award für Nachhaltigkeit im Sport wird in den vier Kategorien

  • Athlet:in,

  • Vereine & Verbände

  • Venues & Events

  • und Unternehmen

vergeben. Ausdrücklich erwünscht sind auch kleine, nischenhafte, nicht kommerziell unterfütterte Projekte, die zeigen, welche Bedeutung Nachhaltigkeit im Sport haben kann und dass Wandel möglich ist – für eine Welt, in der auch noch die kommenden Generationen leben können.

In der Jury sitzen hochrangige Vertreter von NGOs, aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und dem Sport. Plan International ist dabei, Common Goal, PwC und das Team Malizia von Weltumsegler und Nachhaltigkeits-Experte Boris Herrmann. Es kann das klimaneutrale Stadion sein, emissionsfreier Transport zu Sportevents, nachhaltig produzierte Trikots oder Trinkwasser-Projekte in Dürreregionen. Wandel heißt Vielfalt. Das Projekt muss 2021 oder später noch aktiv gewesen sein und einen Sportbezug besitzen. Es muss seine Wurzeln in der DACH-Region haben, kann seine Wirkung aber auch in anderen Ländern oder Kontinenten entfalten. Die Bewerbung für den Award für Nachhaltigkeit im Sport läuft über das Bewerbungstool auf der eigenen Website: www.sport-nachhaltigkeit.de. Die Gewinner werden im Rahmen des SPOBIS 2022 feierlich auf der Hauptbühne ausgezeichnet.

Im Kleinen wie im Großen gibt es im Sport immer mehr nachhaltige Projekte. Diversität dominiert über Homophobie, es wird auf den ökologischen Fußabdruck ebenso geachtet wie auf die korrekte politische Haltung. Profi-Fußballer, die studieren oder sich sozial engagieren, sind keine Seltenheit mehr. Athleten wie Vereine schauen immer mehr über den Tellerrand und die Grasnarbe. Es kann sich um einen schonenderen Umgang mit Energie, Wärme oder Wasser handeln, um gesundheitsfördernde Maßnahmen im Arbeitsumfeld oder um Kinder, die in Sport-Clubs oder der Schule motiviert werden, sich mehr zu bewegen und besser zu ernähren. Der Preis richtet sich ausdrücklich an Vertreter aller Sportarten, ungeachtet von Mitteln oder bisherigem Bekanntheitsgrad. Wir prämieren den Impact, die Idee, die Umsetzung und den Vorbildcharakter. Wir wollen zusammen mit der Jury, den Gewinnern und Nominierten eine Community bilden, die langfristig zu einem Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit im Sport wird. 

„Die immense Bedeutsamkeit des Themas Nachhaltigkeit ist unumstritten; auch die Verantwortlichen im professionellen Sport haben das erkannt“, sagt SPONSORs-Geschäftsführer Marco Klewenhagen. „In den letzten Jahren wurde auch schon einiges angeschoben, gleichwohl gibt es noch eine Menge zu lernen und aufzuholen. Mit dem neu ins Leben gerufenen Award für Nachhaltigkeit im Sport wollen wir ein klares Zeichen setzen und dem zukunftsweisenden Thema auch im Sport und Sportbusiness die Aufmerksamkeit geben, die es braucht und verdient. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Deutsche Fußball Liga uns dabei unterstützt.“

Der Fußball mit all seiner Strahl- und Finanzkraft als umsatzstärkste Profisportart wird sich immer mehr auch seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. So wurden auf der DFL-Mitgliederversammlung am 30. Mai 2022 Kriterien für verbindliche Nachhaltigkeitsrichtlinien beschlossen. DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen: „Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Thema, dass allen Clubs am Herzen liegt.” Dennoch gebe es Unterschiede in Größe, bei den Wurzeln und der Relevanz. „Einigen geht es nicht schnell genug, andere müssen die Strukturen erst noch schaffen“, so Hopfen weiter. Erst zum Jahreswechsel war die Präambel der Satzung der DFL um das Thema Nachhaltigkeit ergänzt worden. Nachhaltiges Handeln solle innerhalb breiter Bevölkerungsschichten verankert werden, heißt es. Es gibt eine neunköpfige Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit mit hochrangigen Vertretern von Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga, sowie der DFL und Vertretern aus der Wirtschaft. Im Lizenzierungsverfahren 2023/24 soll die erste lizenzierungsrelevante Auditierung der Clubs in puncto Nachhaltigkeit erfolgen.

Dennoch sind wir im Sport noch lange nicht am Ziel. Jürgen Griesbeck, von Jurymitglied Common Goal, sagt, ihm sei „kein Verein und keine andere Institution im deutschen Profifußball“ bekannt, „bei der gesellschaftliche Verantwortung im Kern des Geschäftsmodells und als zentraler Bestandteil der Unternehmensziele angesiedelt ist“. Das Handeln sei noch „nicht Teil der Industrie-DNA“. DFL-Geschäftsführerin Hopfen sagt: „Es ist ein Langstreckenlauf. Aber auf diesem sind wir die nächsten Schritte gegangen.“

Der Award für Nachhaltigkeit im Sport soll helfen, den Sport auf diesem Weg effizienter und leistungsfähiger zu machen. Es ist ein Weg den wir gehen müssen – eine Alternative gibt es nicht.

Titelfoto: picture alliance / ZB | motivio

Titelfoto: picture alliance / ZB | motivio

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