Amazon Prime, Netflix, TikTok und Co.: Der Konkurrenzkampf um die Aufmerksamkeit der Konsumentinnen und Konsumenten wird von Jahr zu Jahr härter. Immer mehr Player wollen ein Stück vom Kuchen abbekommen. Das gilt auch für das Sportbusiness. Die Fans früh an sich zu binden, erscheint allein aus diesem Grund erstrebenswert und strategisch sinnvoll. Darüber hinaus unterstreicht eine aktuelle Two-Circles-Studie, warum Clubs und Ligen alles daransetzen sollten, Fans so früh wie möglich an sich zu binden. Demnach sind Sportfans, deren Leidenschaft bereits vor dem 14. Lebensjahr entfacht wurde, mit einer 2,6-mal höheren Wahrscheinlichkeit dazu geneigt, täglich Sport zu konsumieren.
Die „Made by 14“-Fans konsumieren aber nicht nur mehr Sport, sie geben auch deutlich mehr Geld dafür aus. So geht aus der weltweiten Two-Circles-Fan-Origination-Analyse hervor, dass die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Sportfans, die vor dem 14. Lebensjahr Fans wurden, mit 2,6-facher Wahrscheinlichkeit höhere Beträge für passiven Sportkonsum ausgeben als andere Fans. Damit liegt der hiesige „Made by 14“-Sportbegeisterte weit über dem globalen Durchschnitt von 1,9. Im Vergleich zu Fans, die erst in einer späteren Lebensphase ihr Interesse für den Sport entwickelt haben, geben „Made by 14“-Fans rund 163 Prozent mehr, nämlich insgesamt 157 Euro pro Monat, für ihren passiven Sportkonsum aus.
Gen Z immer öfter Fans von Individuen statt von Teams
Ein Trend, der sich in der Fankultur darüber hinaus immer mehr verfestigt ist, dass insbesondere die junge Zielgruppe öfter von Athletinnen und Athleten zum Sport hingezogen wird. Das wird nicht nur an den Reichweiten von Stars wie Lionel Messi, Cristiano Ronaldo oder Alisha Lehmann deutlich, deren Social-Media-Kanälen deutlich mehr Personen folgen als ihren Clubs. Die Two-Circles-Studie stützt diese Erkenntnis ebenfalls.
Der steigende Stellenwert von einzelnen Sportlern zeigt sich darin, dass sich die Gen Z mit einer deutlich höheren Wahrscheinlichkeit durch einen „Star“ zu einer Teamsportart hingezogen fühlen. Bei den Babyboomern gaben knapp zehn Prozent an, dass sie sich aufgrund eines Athleten für eine Sportart begeistern. Im Vergleich dazu sind es in der Gen Z mehr als 17 Prozent.
Für Sportclubs muss diese Entwicklung nicht zwingend schlecht sein. Vielmehr sollten die Vereine alles versuchen, ihre Spieler als Hebel zu nutzen, um ihre Fangemeinschaft auszubauen. Ein gutes Beispiel ist Inter Miami. Der MLS-Club hat die Verpflichtung von Lionel Messi umfangreich für seine Social-Media-Kanäle genutzt. Mit Erfolg: Seit dem Transfer des Superstars nach Florida hat das Team von Eigentümer David Beckham seine Reichweite massiv gesteigert: Dem Instagram-Kanal von Inter Miami folgen inzwischen beispielsweise knapp 15,5 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Vor der Verpflichtung von Messi zählte der MLS-Club rund eine Million Instagram-Follower.