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02. Nov. 2022

Die Folgen der Energiekrise für den deutschen Sport

Sportdeutschland hat sich noch nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt, da stellt die Energiekrise die Vereine vor die nächste große Herausforderung. Wie bedrohend die Lage für den deutschen Sport ist, zeigen die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der 16 Landessportbünde (LSB).

Wer gedacht hat, der organisierte Sport in Deutschland hätte mit der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen, die größte Krise bewältigt, wurde inzwischen eines Besseren belehrt. Laut Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der 16 Landessportbünde (LSB) erwarten 40 Prozent der deutschen Sportvereine starke Auswirkungen durch die Energiekrise, sechs Prozent fürchten sogar eine akute Existenzbedrohung. Zum Vergleich: Rückblickend auf die Corona-Pandemie gaben lediglich 26 Prozent der Vereine an, dass sie starken Auswirkungen ausgesetzt waren. Immerhin drei Prozent bewerteten ihre Lage, in der vom Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) durchgeführten Umfrage, als existenzbedrohend.

Insbesondere bei den Mitgliederzahlen zeigen sich schon heute die Auswirkungen der Energiekrise. So gab mehr als jeder vierte Sportverein in der DOSB- und LSB-Umfrage an, dass er aktuell erneut mit einem Mitgliederrückgang zu kämpfen hätte. Darüber hinaus beklagen 25,6 Prozent der befragten Vereine, dass geplante Maßnahmen nicht umgesetzt werden könnten. Um anfallende Mehrkosten abzufangen, mussten zudem bereits rund 16 Prozent der Vereine ihre Mitgliedsbeiträge erhöhen. In rund jedem zwanzigsten Verein mussten bereits Sportstätten geschlossen werden.

Sportvereine bauen auf staatliche Unterstützung

„Spätestens mit den zu erwartenden, deutlich erhöhten Abschlagszahlungen stehen insbesondere die vielen tausend Vereine mit eigenen Sportanlagen vor teilweise existenzbedrohenden finanziellen Belastungen“, sagt DOSB-Präsident Thomas Weikert. Er fordert deshalb, dass diese „für den ebenfalls diskutierten Härtefallfonds antragsberechtigt sein“ sollten. Einen ähnlichen Standpunkt vertreten auch die Betreffenden selbst. So baut mehr als jeder dritte Verein auf eine schnelle Entlastung durch den Bund, weitere 41 Prozent vertrauen auf eine finanzielle Unterstützung durch die Bundesländer. Die anfallenden Mehrkosten mithilfe der Kommunen abzufangen, gaben rund 30 Prozent der Vereine an.

Foto: IMAGO / RHR-Foto

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