Die 20 wirtschaftlich erfolgreichsten Fußballclubs weltweit haben in der vergangenen Saison 2022/23 kumuliert über zehn Milliarden Euro Umsatz gemacht. Die deutschen Vereine schneiden dabei im Ranking besser ab als im Jahr zuvor.
In der Saison 2018/19 ist den 20 finanzstärksten Clubs im Weltfußball letztmals das Kunststück geglückt, zusammen mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz zu erwirtschaften. Dank eines 14-prozentigen Wachstums konnten die Top-20-Clubs diese Schallmauer in der vergangenen Spielzeit 2022/23 nun abermals durchbrechen. Das ist eines der Kernergebnisse der 27. Ausgabe der Deloitte Football Money League (DFML). Kumuliert kamen die umsatzstärksten Vereine – exklusive der Transfererlöse – auf Einnahmen in Höhe von 10,5 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung um 1,3 Milliarden Euro und einem neuen Rekordumsatz.
Die höchsten Einnahmen aller Clubs konnte erstmals seit der Saison 2017/18 Real Madrid verbuchen. Die „Königlichen“ erwirtschafteten einen Umsatz von 831,4 Millionen Euro und zogen damit an Manchester City (825,9 Millionen Euro) vorbei. Bei beiden Top-Clubs entfiel der Großteil der Erlöse auf die kommerziellen Einnahmen, die sowohl bei Real als auch bei ManCity knapp 50 Prozent ausmachten. Den dritten Platz im Ranking belegt Paris Saint-Germain. Der französische Meister durchbrach erstmals die Einnahme-Marke von 800 Millionen Euro und sicherte sich so den letzten Podiumsplatz vor dem FC Barcelona (800,1 Millionen Euro) und Manchester United (745,8 Millionen Euro).
Die Bundesliga ist insgesamt dreimal vertreten. Das Trio wird angeführt vom FC Bayern München. Der deutsche Rekordmeister verzeichnete in der Saison 2022/23 abzüglich der Transfereinnahmen einen Umsatz in Höhe von 744 Millionen Euro. Für den FC Bayern bedeutet das trotz einem Wachstum um 90,4 Millionen Euro den sechsten Platz in der Rangliste der umsatzstärksten Fußballclubs.
Haupttreiber des großen Umsatzanstieges beim FC Bayern München waren die Spieltagerlöse, die in der Saison 2022/23 um 52,3 Millionen Euro auf 120,7 Millionen Euro gestiegen sind. Darüber hinaus steigerte der FCB auch seine kommerziellen Erlöse um mehr als zehn Prozent auf 418,8 Millionen Euro. Ein signifikantes Wachstum erzielte auch Borussia Dortmund. Der BVB kletterte mit einer Erlössteigerung um 18 Prozent auf 420 Millionen Euro von Platz 13 auf Platz 12. Dabei konnten die Schwarz-Gelben in allen analysierten Einnahmequellen eine Umsatzsteigerung für sich verbuchen.
Komplettiert wird das Bundesliga-Trio in der Deloitte Football Money League von Eintracht Frankfurt (293,5 Millionen Euro) auf Platz 16. Die SGE kehrt damit nach zwei Jahren zurück in die Rangliste der Top-20-Clubs. Die Frankfurter erzielten mit 41 Prozent das mit Abstand größte Umsatzwachstum in der Bundesliga. Einer der größten Treiber waren hierbei die Medienerlöse, die um 33,7 Millionen Euro auf 140,5 Millionen Euro gesteigert wurden. Den stärksten prozentualen Anstieg konnte die Eintracht bei den Spieltagerlösen mit 73 Prozent verzeichnen.
Insgesamt erzielten 13 der Top-20-Clubs Rekordeinnahmen am Matchday, wobei der Anstieg vor allem auf die Clubs der Bundesliga, Serie A, Ligue 1 und La Liga zurückzuführen ist. Kumuliert kamen die DFML-Vereine auf 1,9 Milliarden Euro an Spieltagerlösen. Von Corona-Nachwirkungen keine Spur mehr.
Neben dem Rekord bei den Spieltagerlösen haben die Clubs der Football Money League auch einen neuen Rekord bei den kommerziellen Erlösen erzielt. Diese beliefen sich in der Spielzeit 2022/23 auf insgesamt 4,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zur Vorsaison bedeutet das ein Plus von 16 Prozent. Auch die Medienerlöse stiegen, wenn auch nur um fünf Prozent.
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