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09. Dez. 2022

Hopfen legt DFL-Geschäftsführung nieder

Der DFL-Aufsichtsrat und Donata Hopfen, Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, sind übereingekommen, das Dienstverhältnis einvernehmlich zu beenden. Grund hierfür seien „unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft“. Ein Duo aus der Liga übernimmt als Interimslösung bis zum Sommer, dann soll eine neue DFL-Geschäftsführung präsentiert werden.

Der sechsköpfige DFL-Aufsichtsrat unter Vorsitz von Hans-Joachim Watzke, hat gemeinsam mit Donata Hopfen das vorzeitige Ende des Vertrags als Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung beschlossen. Die DFL nannte in einer Mitteilung „unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft“ als Grund für den Schritt. Die 46-Jährige hatte am 1. Januar 2022 den Vorsitz der DFL-Geschäftsführung und auch die Position als Sprecherin des DFL-Präsidiums von Christian Seifert übernommen. Ihr Vertrag lief ursprünglich noch bis Ende 2024.

„Wir haben in den letzten Monaten viel erreicht und viel angestoßen. So haben wir eine tragfähige Zukunftsstrategie für den deutschen Profifußball entwickelt, große Kooperationen wie die mit der NFL angeschoben und wichtige Lücken in der Vermarktung geschlossen. Hier ist sicherlich der NFT-Deal über 170 Millionen Euro zu nennen. Auch international sind wir ein gutes Stück vorangekommen, die Verträge in Mexiko und der MENA-Region belegen das. Das Verhältnis zum DFB ist heute besser denn je. Ich bin dankbar für die Zeit und die Arbeit mit den Clubs und meinem Team“, zog Hopfen eine Bilanz ihrer Amtszeit, die offiziell zum 31. Dezember 2022 vorzeitig enden wird.

„Die Bundesligen und der Profifußball sind ein wichtiger Anker für die deutsche Gesellschaft. Ich wünsche den Verantwortlichen den nötigen Mut und Willen zur Veränderung, um auf die wachsenden Herausforderungen nicht nur zu reagieren, sondern sie auch aktiv zu gestalten“, so Hopfen weiter. Hans-Joachim Watzke, Aufsichtsratsvorsitzender der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, kommentierte die Trennung: „Ich bedanke mich bei Donata Hopfen für ihren großartigen Einsatz und die intensiven Monate, in denen wir sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Sie hat mit ihrem Blick, von außen kommend, wichtige Impulse für die Bundesliga gesetzt.“

Hellmann und Leki übernehmen interimsmäßig

Neben dem Vertragsende von Donata Hopfen hat sich der Aufsichtsrat der DFL einstimmig über die Nachfolgelösung verständigt: Axel Hellmann und Oliver Leki werden zu Geschäftsführern der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH bestellt. Das Duo übernimmt mit sofortiger Wirkung die Aufgaben von Hopfen. Hellmann und Leki werden interimsmäßig und befristet bis zum 30. Juni 2023 als gleichberechtigte Geschäftsführer der DFL GmbH fungieren. Ihre Funktionen im jeweiligen Club werden Hellmann und Leki auch weiterhin ausüben. Mit der Besetzung der DFL-Geschäftsführung ab dem nächsten Sommer will sich der DFL-Aufsichtsrat während der kommenden Monate in einem strukturierten Prozess befassen.

Hellmann ist Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG sowie Mitglied des DFL-Präsidiums. Der Jurist gehört bereits seit 2012 dem Vorstand der Eintracht an und ist seit April 2021 als Vorstandssprecher beim aktuellen Gewinner der UEFA Europa League unter anderem zuständig für die Bereiche Medien und Kommunikation, Sales und Marketing sowie Internationalisierung. Zudem verantwortet der 51-Jährige die Gesamtstrategie des Clubs. Leki ist Vorstandsmitglied des Sport-Club Freiburg sowie seit 2019 2. Stellvertretender Sprecher des DFL-Präsidiums und Stellvertretender DFL-Aufsichtsratsvorsitzender. Der studierte Diplomkaufmann arbeitete für die Beratungsgesellschaften Arthur Andersen sowie Ernst & Young, bevor er in verschiedenen Funktionen für den 1. FC Köln tätig war, zuletzt als Geschäftsführer. Im Jahr 2013 wechselte er als Geschäftsführer zum Sport-Club und ist seit Oktober 2014 Vorstand Finanzen, Organisation und Marketing des aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga. Zudem ist der 49-Jährige DFB-Vizepräsident.

Watzke kommentierte die Entscheidung: „Durch ihre bisherige Arbeit als Gremienmitglieder sind Axel Hellmann und Oliver Leki umfassend mit der Struktur der DFL, wesentlichen Themen und Projekten sowie mit der Führungsebene, der Belegschaft und auch der Arbeit der Tochtergesellschaften vertraut. Ich bin überzeugt: Mit ihrer Erfahrung und Expertise werden sie die aktuellen Herausforderungen gemeinsam mit dem Team der DFL im Sinne aller Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga erfolgreich angehen. Um etwaige Interessenskonflikte zu vermeiden, werden geeignete Maßnahmen ergriffen, zum Beispiel in Bezug auf Themen wie Lizenzierung, Organisation des Wettbewerbs und vertrauliche Unterlagen von Clubs.“

Titelfoto: IMAGO / Laci Perenyi

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