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31. Juli 2024

Instagram, TikTok und Co: Die Social-Media-Meister der Fußball-Bundesliga

Über 227 Millionen Fans folgen deutschen Vereins-Accounts auf Plattformen wie Instagram und TikTok. Doch welcher Club konnte in der letzten Saison die meisten Follower gewinnen? SPOBIS kürt den Social-Media-Meister auf allen relevanten Kanälen.

Erfolg macht sexy. Ein Paradebeispiel dafür ist Bayer 04 Leverkusen. Mit dem Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft konnte der Werksclub das größte Follower-Wachstum unter den 18 Bundesligisten verzeichnen. Doch auch andere Vereine konnten signifikante Reichweitensteigerungen erzielen. Eine SPOBIS-Analyse zu allen relevanten Plattformen:

Bayer 04 verdoppelt Follower auf Instagram

Auf Instagram verdoppelte Bayer 04 nahezu seine Reichweite auf 4,5 Millionen Follower und festigt damit Platz 3 im Gesamtranking der Bundesliga. Nach absoluten Follower-Zahlen liegen Borussia Dortmund (21 Millionen) und der FC Bayern München (42,3 Millionen) noch deutlich vor dem amtierenden Meister.

Einen guten Job auf Instagram machte in der vergangenen Spielzeit auch der 1. FSV Mainz 05, der ein Wachstum von 36,2 Prozent erzielte (siehe Grafik unten). Die Vizemeisterschaft ist vor allem bemerkenswert, weil die großen sportlichen Erfolge bei den 05ern bekanntlich ausblieben.

Union Berlin wird TikTok-Meister

Das mit Abstand höchste Follower-Wachstum auf TikTok erzielte der 1. FC Union Berlin. Die Köpenicker konnten ihre Reichweite im Laufe der Saison verdreifachen (siehe Grafik oben). Zur Einordnung muss allerdings erwähnt werden, dass der Kanal erst im Sommer 2023 gelauncht wurde. In absoluten Zahlen folgen dem TikTok-Kanal von Union immerhin schon 131.500 Menschen. Eintracht Frankfurt, der Sechstplatzierte im SPOBIS-Ranking, hat eine Reichweite von 1,3 Millionen Followern auf TikTok.

Erwähnenswert ist auch das Abschneiden von Borussia Dortmund, die ein Follower-Wachstum von 57,5 Prozent verzeichneten. Diese Leistung ist bemerkenswert, da der BVB bereits zu Beginn der Spielzeit 2023/24 eine große TikTok-Community von 7,3 Millionen Followern aufgebaut hatte. Ein prozentual starkes Wachstum auf einem hohen Niveau zu erzielen, ist logischerweise deutlich schwieriger als auf niedrigerem Niveau. Dies erklärt auch, warum der FC Bayern München in keinem der SPOBIS-Rankings vertreten ist.

Apropos FC Bayern: Trotz titelloser Saison bleibt der deutsche Rekordmeister weiter das Maß aller Dinge im Social-Media-Kosmos – zumindest was die absoluten Zahlen angeht. Mit 127,3 Millionen Followern auf sämtlichen relevanten Plattformen dominiert der Club die sozialen Medien. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte aller Bundesliga-Follower den FC Bayern unterstützen.

RB Leipzig holt Vizemeisterschaft auf Facebook

Kumuliert folgen 86,9 Millionen Fußballfans ihren Clubs auf Facebook. Bei 10 von 18 Clubs ist die Plattform – gemessen an der Follower-Anzahl – immer noch der stärkste Social-Media-Kanal. Dem VfL Wolfsburg etwa folgen auf Facebook 2,2 Millionen Menschen, auf der zweitstärksten Plattform Instagram sind es nur 842.000.

Dennoch zeichnet sich ein klarer Trend ab: Plattformen wie Instagram und TikTok holen weiter auf im Interesse der Fußballfans. Ein Beispiel ist der 1. FC Heidenheim, der auf Instagram mit 81.000 Followern fast doppelt so viele Anhänger hat wie auf Facebook.

Trotz dieser Entwicklung konnten in der Saison 2023/24 Wachstumsraten erzielt werden. Das stärkste Wachstum auf Facebook verzeichnete erwartungsgemäß Bayer 04 Leverkusen mit 20,7 Prozent (siehe Grafik unten). Knapp dahinter folgt RB Leipzig, das seine Community in der vergangenen Saison um 200.000 auf insgesamt 1,2 Millionen Follower ausbauen konnte.

Niedrigstes Wachstum auf X

Nur Bayer 04 Leverkusen konnte mit 16,3 Prozent auf X ein Wachstum im zweistelligen Bereich erzielen (siehe Grafik oben). Damit folgen dem Werksclub mittlerweile 515.000 Menschen. Im X-Ranking der absoluten Follower bedeutet das Platz 6. Vor Bayer 04 liegen Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt. In einer anderen Liga spielen der FC Bayern (7 Millionen Follower) und der BVB (4,5 Millionen). Mit der TSG Hoffenheim und dem 1. FC Köln haben hier zwei Clubs im Vergleich zum Start der Saison sogar Follower verloren.

Dass die Wachstumsraten auf X vergleichsweise niedrig sind, kommt nicht von ungefähr. Der US-Milliardär Elon Musk hatte den Kurznachrichtendienst Twitter Ende Oktober 2022 übernommen. Infolge der Übernahme ließ Musk unter anderem die Content-Moderation zurückfahren, wodurch Hassrede und Falschinformationen auf der Plattform stark zugenommen haben. Das blaue Häkchen, das als Verifikation von Accounts diente, steht nur noch gegen Bezahlung und ohne Authentizitätsprüfung zur Verfügung. Der Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli hat als Folge sogar den „Social Feed“ komplett von seiner Homepage entfernt, um die Sichtbarkeit der Plattform zu reduzieren. Ende Juli dieses Jahres wurde die Plattform ohne Vorankündigung in „X“ umbenannt.

VfB Stuttgart wird LinkedIn-Champion

LinkedIn gehört nach wie vor zu den am schnellsten wachsenden Social-Media-Plattformen weltweit. Das spiegelt sich auch in den Wachstumsraten der Bundesligisten wider. Das höchste Wachstum verzeichnete der VfB Stuttgart, der seine Community von 18.900 auf 33.600 steigern konnte. Dicht gefolgt von Bayer 04 Leverkusen mit einem Wachstum von 77,1 Prozent (siehe Grafik unten).

Auch wenn die Entwicklung auf LinkedIn beachtlich ist, tickt das Business-Netzwerk etwas anders als die übrigen Social-Media-Plattformen. Einen reichweitenstarken Club-Account zu besitzen, reicht längst nicht aus. Die LinkedIn-Kommunikation steht und fällt mit der Verknüpfung von persönlichen Profilen. Der Algorithmus ist so konzipiert, dass persönlich geteilte Beiträge mehr Reichweite erzielen als Postings über Club-Accounts.

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Foto: IMAGO / Moritz Müller

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