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06. Juni 2023

Jensen tritt als Viaplay-CEO zurück

Anders Jensen ist nicht länger CEO der Viaplay Group. Sein Nachfolger steht schon fest. Der führende skandinavische Streamingdienst ist der viertgrößte Medienpartner der DFL.

Anders Jensen ist von seinem Amt als Viaplay-CEO mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Während seiner fünfjährigen Amtszeit leitete er die globale Markteinführung des Streaminganbieters, auch in den USA. 2023 hätte der Dienst eigentlich auch in Deutschland starten sollen. Diese Pläne wurden allerdings Ende vergangenen Jahres vorläufig auf Eis gelegt, auch wenn man inzwischen einige Inhalte in Partnerschaft mit der Telekom nach Deutschland bringt.

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Der Rücktritt von Jensen ist auch eine Reaktion auf die wirtschaftlich schwierige Situation der Viaplay Group. Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen ein Minus auf EBIT-Basis zwischen 250 und 300 Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet zwischen 21,5 und 25,8 Millionen Euro). Bei den Werbeeinnahmen prognostiziert der Medienkonzern einen organischen Rückgang um 12 bis 16 Prozent, zudem würden generell steigende Lebenshaltungskosten auch zu geringeren Erlösen aus dem Streaming-Geschäft führen.

Jensens Nachfolger ist bereits gefunden: Jørgen Madsen Lindemann wird künftig den Vorstandsvorsitz bei Viaplay übernehmen. Er kennt das Unternehmen bestens, da er früher als CEO von MTG gearbeitet hatte, der früheren Muttergesellschaft der Viaplay Group. 

Viaplay: Viertgrößter Medienpartner der DFL 

Auch in der Fußball-Bundesliga dürfte man den CEO-Wechsel beim skandinavischen Streamingdienst mit Interesse verfolgt haben. Unter monetären Gesichtspunkten ist die Viaplay Group, die bis Mai 2022 als Nordic Entertainment Group firmierte, aktuell der viertgrößte Partner der DFL – hinter Sky, Dazn und der ARD. Rund 500 Millionen Euro überweist Viaplay zwischen Sommer 2025 und 2029 an die DFL International, die für die internationale Vermarktung der Bundesliga zuständig ist. Und damit deutlich mehr als im laufenden Zyklus.

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Nach SPOBIS-Informationen könnte die Viaplay Group künftig im Zuge ihrer Expansionsstrategie den deutschen Markt noch stärker in den Fokus nehmen und dürfte auch die Bundesliga-Ausschreibung auf der Agenda haben. Mit einem oder mehreren Bundesliga-Rechtepaketen im Portfolio ließe sich hierzulande für das Medien- und Unterhaltungsunternehmen mit Hauptsitz in Stockholm sicher eine große Aufmerksamkeit erzielen. Ob der neue CEO das auch so sieht und ob die Finanzlage einen umfangreicheren Rechteerwerb in Deutschland zulässt, werden die kommenden Monate zeigen.  

IMAGO / Bildbyran

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