hero
02. Mai 2022

Nächste Profiliga schließt Medienrechtevertrag mit Streaming-Plattform von Springer und Seifert

Die Volleyball Bundesliga (VBL) der Männer baut ihre interaktive Medienstrategie aus und setzt dafür nach SPONSORs-Informationen ab der Saison 2023/24 auf die neue Streaming-Plattform S Nation Media. Auch dem Düsseldorfer Start-up Spontent kommt im Rechtedeal eine wichtige Rolle zu.

Die Volleyball Bundesliga (VBL) ist die zweite Profisportliga, die mit der neuen Streaming-Plattform von Christian Seifert und Axel Springer zusammenarbeitet. Nach SPONSORs-Information hat die VBL die Medienrechte für die Spielzeiten 2023/24 bis 2025/26 an S Nation Media vergeben. Ehe das neue Angebot zur Saison 2023/24 offiziell startet, werden die VBL-Spiele auch in der kommenden Spielzeit 2022/23 bei Spontent zu sehen sein. Der gleichnamige Twitch-Kanal des Düsseldorfer Start-ups überträgt bereits seit dieser Saison die Volleyball Bundesliga der Männer.

„Die Männer-Erstligisten haben sich im vergangenen Jahr entschieden, bei der Vermarktung voll auf Storytelling, Community-Building und direkte Interaktion mit den Fans zu setzen“, erklärt VBL-Geschäftsführer Daniel Sattler. Die Volleyball Bundesliga der Männer wird seitdem unter dem Namen „Bounce House“ präsentiert. Für die Produktion und Verwertung ihrer Medienrechte hatte die VBL diese eigene Marke geschaffen. Gestreamt werden die Partien auf dem im Juni 2020 gestarteten Kanal Spontent, der inzwischen fast 50 000 Follower zählt.

Die bisherige Strategie sei laut Sattler aufgegangen, vor allem dank der engen Zusammenarbeit mit Spontent, die entscheidend sei für die Vielzahl an zusätzlichem redaktionellem Content. „Diese Kooperation wollten wir im Interesse unserer Zuschauer:innen unbedingt fortsetzen. Der neue Vertrag mit S Nation Media macht das auf einer gemeinsamen und gesicherten Basis möglich“, so der VBL-Geschäftsführer weiter. Geht es nach der VBL sollen die knapp vier Millionen Views, die in der Saison 2021/22 erzielt wurden und die bisherigen Reichweiten im Stream mehr als verzehnfacht haben, erst der Anfang sein.

Sattler: „S Nation Media honoriert unseren Weg als First Mover“

„Dass S Nation Media unseren Weg als ‚First Mover‘ honoriert, bestärkt uns“, kommentiert Sattler den Rechtedeal weiter. Tatsächlich hat die Volleyball Bundesliga der Männer einige Strukturen über Bord geworfen, um als erste deutsche Profiliga Produktion und Verwertung ihrer Medienrechte in Eigenregie zu betreiben. Begonnen hatte das Umdenken in der Corona-Pandemie. Mit der neu erworbenen Kompetenz und den Erfahrungen aus eigenen Mehrkamera-Produktionen mit Live-Kommentar war die Grundlage für den fundamentalen Strategiewechsel gelegt. Auch um die relevante Zielgruppe der „Digital Natives“ besser zu erreichen, an der die klassische Form der Sportübertragung oft vorbeiläuft. Um bei der „Generation Y & Z“ den richtigen Ton zu treffen und die Möglichkeiten zur Interaktion voll auszureizen, hat sich die Volleyball Bundesliga mit den Spontent-Machern um Alexander Walkenhorst zusammengetan.

Die Zwischenbilanz der VBL nach dem Wechsel von Sport1 zu Twitch liest sich durchaus positiv: Bis zum Ende der Zwischenrunde erreichte die Liga nach SPONSORs-Informationen insgesamt mehr als eine Million Unique Viewer. Der bisherige Zuschauerrekord wurde mit den zwei Wochenend-Begegnungen Helios Grizzlys Giesen vs. Berlin Recycling Volleys und SGV Lüneburg vs. VfB Friedrichshafen am 20. November 2021 erzielt, die über 565 000 Aufrufe verzeichnet haben, davon fast 350 000 Unique Views. Hierbei profitierte die Liga auch von Frontpage-Platzierungen auf der Plattform, die dafür sorgen, dass die Streams jedem Besucher des Portals sofort ins Auge springen. Insgesamt fünf Übertragungen haben inzwischen deutlich mehr als 200 000 Aufrufe erzielt. Ein durchschnittlicher „Doubleheader“ erreiche zwischen 12 000 bis 15 000 Unique Viewer und rund doppelt so viele Aufrufe.

Seifert: „Überzeugt, mit der VBL die nächste Wachstumsphase anzugehen“

„Die VBL hat zusammen mit Spontent auf Innovation gesetzt und die Liga bereits signifikant weiterentwickelt. Das hat uns überzeugt, mit der VBL zusammenarbeiten zu wollen und gemeinsam die nächste Wachstumsphase anzugehen“, sagt Christian Seifert, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von S Nation Media. Alexander Walkenhorst, Gründer und Geschäftsführer von Spontent ergänzt: „Für mich ist das der logische nächste Schritt. Durch die Neuausrichtung im vergangenen Jahr und mit der vollen Power, die wir alle zusammen dort reingegeben haben, haben wir uns das Privileg erarbeitet, bei dieser Riesenchance für den Schwellensport von Anfang an dabei zu sein.“

Spontent wird die Volleyball Bundesliga der Männer in der kommenden Saison weiterhin auf dem eigenen Twitch-Kanal produzieren und präsentieren. Neben der Volleyball Bundesliga der Männer wird in der kommenden Saison ebenso die Tischtennis Bundesliga auf Spontent zu sehen sein. In der darauffolgenden Saison erfolgt für beide Sportarten der Wechsel auf die derzeit im Aufbau befindliche neue Plattform von S Nation Media. Für die Volleyball Bundesliga der Männer soll das Konzept der Marke „Bounce House“ indes erhalten bleiben und weiterentwickelt werden. Dies künftig allerdings auf einer ungleich größeren und stärkeren Basis. Die Clubs sollen dazu neben hochklassigem Sport und spannenden Hintergrundgeschichten weiter auch ihre vor Ort aufgebaute Produktionsqualität beisteuern. Dazu zählen neben einem optimierten Mehr-Kamera-Setup auch eigene Kommentatoren-Teams.

S Nation Media plant im Herbst 2023 offiziell mit ihrer auf den deutschen Markt zugeschnittenen Streaming-Plattform für Ligenwettbewerbe und Einzelsportevents jenseits des Fußballs an den Start zu gehen. Hinter der Sport-Streaming-Plattform stehen als Gründer und Gesellschafter Christian Seifert, ehemaliger Chef der Deutschen Fußball Liga (DFL), sowie der Medienkonzern Axel Springer. Ziel des neuen Unternehmens ist es, den Profisportarten abseits des Fußballs ein attraktives neues mediales Zuhause zu geben. Anfang April hatte die Tischtennis Bundesliga (TTBL) als erste Profisportliga die Medienrechte für die kommenden sechs Saisons von 2022/23 bis 2027/28 an S Nation Media in Kooperation mit dem Düsseldorfer Start-up Spontent vergeben. Weitere prominente Profiligen sollen bis zum Start folgen.

Foto: picture alliance / nordphoto GmbH | nordphoto GmbH / Hafner

Meist geklickt

Seat befördert Alonso zur Brand Officer

Der Automobilhersteller Seat hat Arantxa Alonso zur neuen Brand Officer befördert. Die Marketingexpertin ist seit mehr als zwanzig Jahren in der Automobilbranche tätig.

Drei vakante Sponsorings: Das Wichtigste zur Vermarktung in der 2. Bundesliga

Der Hamburger SV hat seine Erlöse aus dem Ärmelsponsoring mehr als verdoppelt. Dem FC Schalke 04 und Hertha BSC sind ebenfalls lukrative Neuabschlüsse gelungen. Ein Überblick inklusive aktueller Sponsoring-Vakanzen in der 2. Bundesliga.

Milkereit kehrt zu Fischer Appelt zurück

Jan Milkereit (46) wird bei der Agenturgruppe Fischer Appelt als neuer Director und Mitglied des Management Boards die kommunikative Weiterentwicklung der Sparte Experience Marketing vorantreiben.