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01. Juni 2023

SPOBIS Conference 2023: Die Highlights

Die SPOBIS Conference 2023 in Düsseldorf hatte einiges zu bieten – von exklusiven Announcements, zukunftsweisenden Themen bis hin zur zweiten Verleihung des „Awards für Nachhaltigkeit im Sport" war alles dabei. Das sind unsere Highlights.

Die Highlights von Tag 2:

Was will die Bundesliga künftig sein – und was muss sich ändern?

Immer wieder stand eine zentrale Frage im Raum: Müssen sich die Bundesliga und 2. Bundesliga trennen und unterschiedliche Strategien entwickeln? Schließlich, so die Theorie, würden sich beide Produkte dann besser vermarkten lassen. Die Meinungen der Beteiligten gingen weit auseinander. Bernd Schröder (FC Schalke 04) und Michael Meeske (VfL Wolfsburg) sprechen beide davon, dass es nur dann Sinn macht und funktioniert, wenn die 2. Bundesliga ein unterschiedliches Profil entwickeln würde. Markus Rejek (1. FC Köln) plädiert hingegen für einen „Umkehrprozess, für ein besseres Miteinander” aus. Die Zukunft beider Ligen, da sind sich alle einig, kann nur dann gesichert werden, wenn man sich international besser positioniert. Oder, um es mit den Worten von Andreas Jung zu sagen: „Wir müssen die Liga attraktiver machen. Ich habe das Gefühl, es ist ein gewisses Gefühl der Selbstzufriedenheit.” 

Im Kampf um die Frauen-WM: ARD-Sportchef will nicht aufgeben

Die Fußball-WM der Frauen steht an und Stand jetzt gucken Fans in Deutschland wohl in die Röhre. Denn die FIFA will Geld, dass die Öffentlichen nicht haben. Axel Balkausky und Charly Claasen sprachen in einer intensiven Gesprächsrunde über den Wert des Frauensports. Balkausky äußerte sich besorgt, dass die TV-Rechte für das anstehende Weltmeisterschaft am Ende zu teuer werden. „Die Ausschreibung der Frauen-WM ist ein halbes Jahr vor dem Turnier auf den Markt gekommen”, so der ARD-Sportchef. Ein Problem für die Fernsehanstalt. Schließlich befinde man sich am Ende der „Etat-Saison”. Dass man daran arbeitet, sich am Ende dennoch auf die „Frauen-WM freuen zu können”, versicherte Balkausky allen Anwesenden dennoch. Immerhin, ein letzter Funke Hoffnung. 

NFL in Deutschland: Wechsel zu RTL hatte keine finanziellen Gründe

Der NFL-Hype in Europa geht weiter und Schluss ist noch lange nicht. Im Talk mit Patrick Esume, sprach Brett Gosper über die Entwicklung der NFL in Deutschland und warum der Wechsel zu RTL keine finanziellen Gründe hatte. Am Ende, so Gosper, spielte das breitaufgestellte Portfolio von RTL eine große Rolle. Von OTT bis zum linearen Fernsehen: das Gesamtpaket war einfach besser. Insgesamt sieht der Europachef der NFL die Entwicklung mehr als positiv. Beim Spiel zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den Seattle Seahawks 2022 in München wurde ein neuer Rekord aufgestellt. Noch nie wurde außerhalb der USA so viel Merchandise verkauft wie in München. Auch auf die beiden Spiele in Frankfurt blicken die Beteiligten positiv voraus. Vor allem aber hoffe man, die gute Stimmung aus München auch nach Frankfurt transportieren zu können. 

Mit RFID zum Rekord: Eintracht Frankfurt erwartet Umsatzrekord

Oskar Zöller von der Eintracht aus Frankfurt brachte gute Nachrichten zur SPOBIS Conference 2023: „Ich kann mit hoher Gewissheit sagen, dass wir dieses Jahr die 20 Millionen Schallmauer bei den Merchandisingumsätzen durchbrechen werden“, so der Abteilungsleiter B2C Vertrieb Retail Merchandising. Aber wie hat die Eintracht das gemacht? Das Rezept zum Erfolg ist nicht einfach und hängt von vielen Faktoren ab. Klar, die Champions League hat geholfen. Doch ein Faktor spielt eine besondere Rolle. Der Eintracht Frankfurt Pop-up-Store. Das Konzept ist einfach. Self Check-out, ein emotionales Einkaufserlebnis, Top-Spieltagsartikel und Mobile Payment machen den Pop-up-Store der SGE zum Erfolg. Ein Modell, dass Pionierarbeit ist. Das weiß auch Zöller: „Wir als Eintracht Frankfurt sehen uns als Vorreiter, was das Thema RFID in der Branche angeht.” 

Fußball-Bundesliga: Mit Barfinder-App und den richtigen Partnern zum Erfolg?

Die Bundesliga hat es nicht leicht auf dem US-Markt. Das weiß auch Peer Naubert, CMO der Bundesliga International. Doch er weiß auch, dass man in den USA lernen kann. So geht die Bundesliga innovative Wege, um die US-Amerikaner auch zu frühen Anstoßzeiten vor die Fernseher zu bekommen. Mit der Barfinder-App zum Beispiel. Kaum zu glauben, funktioniert aber. Zudem hat die Bundesliga einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen europäischen Ligen. So findet man hierzulande mehr US-Spieler als andernorts. Das lockt an. Vor allem aber sticht man so auf dem kapitalreichsten Markt der Welt heraus. Und Naubert weiß: „That is the biggest challenge.” 

Die Highlights von Tag 1:

Hellmann zu gescheitertem Investoren-Einstieg: Ich war enttäuscht

Es war das Thema der letzten Woche, als die DFL beschloss, ein Veto gegen den Einstieg eines Investors einzulegen. Für viele die falsche Entscheidung. Auch für Hellmann selbst, der „enttäuscht über das Verhalten einiger Leute, die in diesen Gremien sitzen” war. Doch wie geht es nun weiter? „In welchen Wald wir gehen, um den Bären zu jagen”, konnte auch der Interimsgeschäftsführer der DFL nicht sagen. Wie auch? Die Zukunft ist ungewiss. Eine neue Runde der Ausschreibung für die Medienrechte steht an und die Medienlandschaft hat sich verändert. Bei „ernsthaften Szenarien” gäbe es keine Alternativen. Dennoch gab Hellmann sich optimistisch: „Ich hoffe, dass wir genug Vorarbeit geleistet haben.”

Business-Case Nachhaltigkeit: Das Geschäftsmodell der Zukunft?

Wie erreicht man eigentlich neue Zielgruppen und das am besten auch noch nachhaltig? Eine Frage, die sich Carolin Stüdemann (Viva con Agua), Marc Hohenberg (Rapid Peaks) und Inge Huijbrechts (Radisson) stellten. Dabei konnten sich die drei Protagonisten schnell auf einen Konsens einigen: Wer nicht durch nachhaltige Strategien punktet, wird es schwer haben neue Zielgruppen zu erreichen und vor allem sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt zu positionieren. Laut Hohenberg geht es dabei in erster Linie um „Haltung und Verantwortung”, der Business Case sollte zumindest am Anfang nicht im Vordergrund stehen. Eine Meinung, die auch Carolin Stüdemann teilt: „Im Zweifel wird immer nach Profit gehandelt. Die neue Generation hat Interesse daran zu wissen, dass Unternehmen nachhaltig handeln und das macht es – auch mit Blick auf den Fachkräftemangel – einfacher sich für ein Unternehmen zu entscheiden.”

Die neue Generation Bundesliga-Manager – „Ich bin Sebastian Kehl, nicht Michael Zorc”

Was verbindet eigentlich Sebastian Kehl, Simon Rolfes, Clements Fritz und Marcel Schäfer? Sie alle mussten, oder durften, in große Fußstapfen erfolgreicher Bundesliga-Manager treten. Doch damit nicht genug. Denn sie alle mussten auch lernen, dass sich das Anforderungsprofil eines Verantwortlichen in der Bundesliga gewandelt hat. So weiß Fritz, dass die Spieler heutzutage mehr Antworten einfordern und individueller sind. Da will Entscheidungen treffen können gelernt sein. Das muss man einfach mal machen, berichtete Sebastian Kehl aus eigener Erfahrung. Wie schwer es hingegen ist langfristig zu planen, wissen alle vier. Simon Rolfes brachte es jedoch auf den Punkt: „You can plan five years ahead, as long as you win the next game.“

ChatGPT und das Sportbusiness: „Das geht nicht mehr weg”

Was ChatGPT innerhalb weniger Stunden schaffte, vermochten Twitter, Facebook und Co. nicht einmal zu träumen. Eine Million User innerhalb weniger Stunden? Unmöglich! Dachte man. Dennoch entwickelte sich die KI-Software innerhalb kurzer Zeit zum Dauerbrenner. Noch lange nicht Schluss, sag Volker Gruhn von der adesso SE. „Wenn hier eh schon alles voller Daten ist, kann man sie auch nutzen. Am Besten tun das alle“, so Gruhn während seiner Präsentation. Daten, sollten dabei nicht nur auf Vereins-, sondern auch auf Verbandsebene genutzt werden. So könne man zum Beispiel nicht nur die Fans erreichen, sondern eben auch auf sportlicher Ebene einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern erreichen: „Im Sport ist der Kernanwendungsfall Scouting und Talentenwicklung“.

Award für Nachhaltigkeit im Sport - And the winner is... 

Die vier Gewinnerinnen bzw. Gewinner des diesjährigen „Awards für Nachhaltigkeit im Sport” stehen jetzt fest:  

  • Dominik Klein: Sieger in der in der Kategorie „Athlet:in“ mit dem Projekt „Handballcampus München“

  • FC St. Pauli: Sieger in der Kategorie „Verein & Verband“ mit dem Projekt „Klartext St. Pauli“

  • BASF und Nielsen Sports: Sieger in der Kategorie „Unternehmen“ mit dem Projekt „Sportverein der Zukunft“

  • European Championships Munich 2022: Sieger in der Kategorie „Venue & Event“

Sie wurden am Mittwochabend bei einer feierlichen Preisvergabe bekannt gegeben. Mit dabei als Award Paten waren Patrick Esume (Commissioner, European League of Football), Almuth Schult (Nationaltorhüterin & TV-Expertin), Cacau (Markenbotschafter VfB Stuttgart & ehem. Integrationsbeauftragter DFB) und Gerald Asamoah (Leiter Lizenzabteilung, FC Schalke 04).  

Der Nachhaltigkeitspreis wurde Ende 2021 von SPOBIS in Kooperation mit der DFL Deutsche Fußball Liga und Unterstützung der HypoVereinsbank ins Leben gerufen und nun zum zweiten Mal vergeben. 

Auf unseren Social-Media-Kanälen – Instagram, LinkedIn und Twitter – findest du natürlich noch weitere Impressionen und Inhalte. Wir sehen uns bei der SPOBIS Conference 2024!

Foto: SPOBIS / picture alliance

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