Zahlreiche Brands, darunter auch viele deutsche, haben bei der gerade zu Ende gegangenen Handball-Weltmeisterschaft 2023 als Partner geworben. Die Sportmarketingagentur ONE8Y hat rund 1000 Handball-Fans in Deutschland gefragt, welche Unternehmen ihnen bei der WM in Polen und Schweden als Sponsoren respektive Partner aufgefallen sind. Die größte gestützte Sponsoringbekanntheit erreichte dabei Lidl. Der Lebensmitteldiscounter wurde von 47 Prozent der Befragten als Sponsor des Turniers genannt. Dieser hohe Wert lässt sich unter anderem durch die flächendeckende Präsenz von Lidl bei der WM erklären. So war das Logo des Neckarsulmer Unternehmens während der rund zwei Wochen nicht nur auf den LED-Banden zu sehen. Vielmehr zierte Lidl als Partner des Deutschen Handball-Bundes (DHB), der Fédération Française de Handball (FF Handball) und des Dansk Håndbold Forbund (DHF) zusätzlich auch die Trikots der deutschen, der französischen und der dänischen Mannschaft.
Den zweiten Platz hinter Lidl belegt Coca-Cola mit einer Sponsoringbekanntheit von 32 Prozent. Die Weltmarke war erst im Januar 2023 als neuer Partner beim DHB eingestiegen. Mit einem Abstand von nur einem Prozentpunkt auf dem dritten Platz landet die DKB. Die Berliner Direktbank engagiert sich bereits seit 2010 als Premium-Partner beim DHB und fungiert zusätzlich seit rund einem Jahr als Innovationspartner der U-Nationalmannschaften. Ebenfalls eine gestützte Bekanntheit von 31 Prozent erzielte der Sportartikelhersteller Puma. Das Herzogenauracher Unternehmen war zum 1. Juli 2020 als Ausrüster auf die Uhlsport-Marke Kempa gefolgt.
Eine Sponsoringbekanntheit von 23 Prozent bei der Handball-WM erreichte in der Befragung der sonst vor allem im Wintersport werbende Schraubenspezialist Würth. Dahinter folgen mit jeweils 22 Prozent Trivago und Huk24. Während die Hotel-Suchmaschine als einer von sechs offiziellen Partnern der Internationalen Handballföderation (IHF) bei der Handball-WM aktiv war, zierte die Online-Tochter der HUK-Coburg als DHB-Partner den rechten Trikotärmel der deutschen Mannschaft.
TV-Quote im Handball: WM 2023 toppt EM 2022
Im Durchschnitt haben 5,26 Millionen Menschen die insgesamt neun Spiele des DHB-Teams bei der Handball-WM 2023 live in der ARD und im ZDF verfolgt. Dabei nahm das Zuschauerinteresse im Verlaufe des Turniers fast durchgehend zu. Lag die durchschnittliche Reichweite der deutschen Spiele in der Vorrunde bei 5,29 Millionen TV-Zuschauern, stieg diese in der Hauptrunde auf 6,03 Millionen. Den Bestwert markierte das Viertelfinal-Aus gegen Frankreich. Bei der 35:28-Niederlage fieberten durchschnittlich 7,49 Millionen Menschen vor den TV-Bildschirmen mit. Lediglich beim letzen Vorrundenspiel gegen Algerien (4,75 Millionen) sowie dem ersten Platzierungsspiel gegen Ägypten (2,31 Millionen) schalteten weniger Leute ihren Fernseher ein als in der Partie zuvor.
Interessant ist neben der Entwicklung der TV-Quoten bei der Handball-WM 2023 auch ein Vergleich mit den Turnieren der vergangenen Jahre. Die sieben Spiele der DHB-Auswahl bei der Europameisterschaft 2022 hatten damals im Durchschnitt nur rund 4,5 Millionen Menschen angesehen. Der Bestwert bei der EURO war mit 5,1 Millionen TV-Zuschauern im Vorrundenspiel gegen Österreich aufgestellt worden. Die Reichweiten der Heim-WM 2019 konnten ARD und ZDF mit der jüngsten Ausgabe aber nicht erreichen. Damals erzielten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender mit jedem der neun deutschen Spiele eine Reichweite von über sechs Millionen Menschen. Den Vorrundensieg gegen Kroatien sowie die Halbfinal-Niederlage gegen Norwegen verfolgten 2019 in Deutschland sogar 10,02 Millionen beziehungsweise 11,91 Millionen Menschen live im Fernsehen.
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