Status quo der deutschen Spitzensportverbände im Bereich Diversität
Diversität ist und bleibt eins der Top-Themen im Sportbusiness. Erst jüngst hat mit Carola Morgenstern-Meyer eine der wenigen Präsidentinnen im deutschen Spitzensport ihr Amt beim Deutschen Hockey-Bund (DHB) wieder aufgegeben. Wie sich der Frauenanteil in Führungsgremien bei anderen Verbänden entwickelt hat, zeigt eine aktuelle SPONSORs-Analyse.
Der Fachkräftemangel in Deutschland betrifft nicht nur die Wirtschaft, auch das Sportbusiness hat es immer schwerer den Personalbedarf zu decken. Prognosen besagen, dass dem deutschen Arbeitsmarkt in den kommenden 15 Jahren bis zu fünf Millionen Erwerbstätige fehlen könnten. Um mit dieser Herausforderung fertig zu werden, heben deshalb immer mehr Sportorganisationen das Thema Diversity auf ihre Agenda. Der DFB beispielsweise will bis 2027 sowohl in seinen Gremien und Kommissionen sowie im Hauptamt auf allen Positionen einen Frauenanteil von mindestens 30 Prozent erreichen. Schon einen Schritt weiter ist der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Die Dachorganisation des deutschen Sports hat bereits 2014 eine Geschlechterquote in ihrer Satzung verankert. Seitdem müssen in Beiräten und Kommissionen des DOSB Frauen und Männer zu jeweils mindestens 30 Prozent vertreten sein, bei Einzelwahlen und bei den Mitgliedern des DOSB-Präsidiums gilt dies als Soll-Quote.
Die einzelnen DOSB-Mitgliederorganisation sind von diesen Zahlen teils noch weit entfernt, wie der aktuelle Gleichstellungsbericht 2022 zeigt. Im Präsidium und Vorstand des Deutschen Golf Verbandes (DGV) sitzen gar keine Frauen. Das Gleiche gilt für das sechsköpfige Präsidium des Deutschen Basketball Bundes (DBB). Eine positive Entwicklung haben unter anderem der Deutsche Handballbund (DHB) von 10 auf 18 Prozent sowie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) von 22 auf 33 Prozent sowie der Deutsche Tischtennis Bund (DTTB) von 12,5 auf 29 Prozent hingelegt.
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